Israel kann auch (etwas) Green Tech: Urban Gardening, Ariel Sharon Park und medical Cannabis

Da auch Israel von Klimawandel und Wasserknappheit betroffen ist, müssen innovative Lösungen geschaffen werden. Eine Form davon ist Urban Gardening – ein tolles Projekt dazu befindet sich auf dem Rooftop des bekannten Dizengoff Center.

Urban Gardening ist eine neuartige Form des Pflanzen- und Lebensmittelanbaues und kann anhand von zwei unterschiedlichen Methoden erfolgen. Das sogenannte „Plant Building“ recycelt Plastik zu einem Behälter, welcher Wasser speichert, sodass die Pflanzen die wichtigsten Nährstoffe daraus entziehen können. Eine weitere Methode ist das Hydroponik System. Die Pflanzen werden dabei nur in Wasser gezüchtet und benötigen keinerlei Erde mehr. Neben dem Wasser wird mit einer Pumpe der nötige Sauerstoff und die Mineralien zugefügt. Für viele „Urban Gardeners“ steht auch der psychologische Aspekt im Vordergrund. Durch den eigenen Anbau von Lebensmittel tendieren Menschen dazu, selbst angebautes Essen nicht leichtfertig wegzuwerfen.

Der Ariel Sharon Park steht auf einer Mülldeponie. Haya ist eine ehemalige Mülldeponie im Südosten von Tel Aviv, welche von 1952 – 1999 betrieben wurde. Im Laufe der Zeit wuchs der Berg an Müll stetig, bis er eine Höhe von ca. 60m erreicht hatte. Der immer schlimmer werdende Gestank, aber auch die extreme Höhe des Berges brachte die Regierung zum Umdenken. Unter dem damaligen Politiker Ariel Sharon entstand das größte Umweltsanierungsprojekt der Welt. Es ist einzigartig, dass ein Stück Land, welches Jahrzehnte lang verschmutzt worden ist, zu einem blühenden Stadtpark umgewandelt wurde. Erstaunlich ist, dass der „Berg“ jedes Jahr um ca. 5 cm schrumpft. Auf die Frage hin, wo derzeit die Müllentsorgung in Israel erfolgt, war die Antwort, dass dieser in der Wüste vergraben wird. Anhand dieses Beispiels ist die Kontroverse zu erkennen, in der sich das Land befindet: Auf der einen Seite steht die boomende und innovative Tech-Szene von Tel Aviv, und auf der anderen Seite der wenig nachhaltige Umgang mit Ressourcen und Umwelt.

Das vor fünf Jahren gegründete Unternehmen iCan hat eine klare Mission: Das Image von medizinischem Cannabis muss verändert und die Stigmatisierung bekämpft werden. Um dies zu erreichen, bietet iCan Services an, welche Unternehmen dabei verhelfen sollen, in den Markt einzutreten. Weiters sollen Synergien und Kooperationen im gesamten Eco-system geschaffen werden. Auch die Produktion von Cannabis findet bei iCan statt. Dabei wird nicht nur der israelische Markt bedient, sondern auch mit Canada, Deutschland und Paraguay zusammengearbeitet. Die Wichtigkeit von medizinischem Cannabis sehen die Gründer ganz deutlich: Die Patienten benötigen medizinisches Cannabis zur begleitenden Unterstützung in der Behandlung vieler Krankheiten wie Parkinson, multiple Sklerose oder Krebs. „Medizinisches Cannabis sollten wir irgendwann auch online bestellen können, so wie andere Produkte auch“, so die Gründer. Wir sind gespannt, ob dies auch in Österreich umgesetzt werden kann – zu hoffen wäre es.

Bericht geschrieben von TeilnehmerInnen an der FH Studienreise Israel 2019